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Königswinter. Ein 3D-Modell von Schloss Drachenburg in Königswinter zeigt auch normalerweise nicht zugängliche Räume. Und die Geschäftsführung plant noch weitere Neuheiten.
Von Alexander Hertel, 01.03.2018
Normalerweise ist an dieser Stelle der Durchgang verboten. Beim Rundgang durch Schloss Drachenburg trennt eine Absperrung in der zweiten Etage die Besucher von der Einrichtung im Ehrenfremden-Schlafzimmer. Gleiches gilt für die Privatebene mit den beiden Appartments: Nur gucken, nicht betreten. Doch jetzt können Neugierige auch in den hintersten Winkel schauen – zumindest am Computer und auf dem Handy. Ein 3D-Modell des Schlosses ermöglicht einen virtuellen Rundgang.
„Damit können Sie Räume entdecken, in die man sonst nur reingucken kann“, freut sich Joachim Odenthal, Geschäftsführer der Schloss Drachenburg gGmbH. Dazu gehören neben den genannten Zimmern auch die Suite, und von sonst gesperrten Balkons öffnet sich der Blick in den Garten und über das Rheintal. Erstmals sichtbar wird – virtuell – auch das Dachgeschoss mit dem Gewölbe. „Es ist sensationell, dass man Einblicke bekommt, wo man sonst nicht hinkommt“, schwärmt Odenthal.
Möglich gemacht hat das Dancker Media Services, eine Bonner Firma für 3D-Modelle. Ein Restaurator am Schloss habe den Kontakt zu dem Unternehmen hergestellt, das auf der Suche nach einem Referenzmodell war, berichtet der Geschäftsführer. Odenthal fand die Sache spannend, die Zusammenarbeit kam zustande.
Weltweit größtes Objekt als 3D-Modell
An insgesamt neun Vormittagen, vor den Öffnungszeiten, wurden die Räume und der Garten mit 360-Grad-Kameras aufgenommen, erklärt Inhaber Robert Dancker. Neben der Größe des Schlosses seien vor allem die vielen Ebenen des Anwesens und der fließende Übergang in der virtuellen Darstellung eine Herausforderung gewesen. Mehr als 1000 Scans seien für das Modell letztlich nötig gewesen. Es sei damit das weltweit größte Objekt, das mit dieser Methode als 3D-Modell gestaltet wurde, so Dancker.
Mit der Maus an Computer oder Laptop und mit Wischbewegungen auf Tablet oder Smartphone können sich nun Besucher durch das Schloss bewegen. Eine Puppenhausansicht gibt einen Gesamtüberblick, über ein Menü können auch einzelne Ebenen direkt angewählt werden. Mit einer Virtual-Reality-Brille können sich Besucher ebenfalls durch die Räume bewegen.
„Toll, was heutzutage technisch möglich ist“, findet Joachim Odenthal. Dass die virtuelle Besichtigung potenzielle Gäste davon abhält, nach Königswinter zu kommen, glaubt er nicht. „Ich habe keine Sorge, dass weniger Besucher kommen.“ Nachdem die gGmbH ihren Rundgang mit Bildern und Infos auf die Homepage gestellt habe, seien die Menschen auch nicht weggeblieben. „Das macht die Leute eher neugierig“, glaubt er.
Wlan kommt ins Schloss
Das 3D-Modell, das auf der Homepage von Schloss Drachenburg aufgerufen werden kann, ist nur eine von mehreren Neuheiten, die die Verantwortlichen für die nächste Zeit planen. Aktuell werde das Schloss mit Wlan ausgerüstet, nach Ostern soll eine App herauskommen, blickt der Geschäftsführer in die Zukunft. In sechs Sprachen soll dann ein „Kino fürs Ohr“ angeboten werden, verrät er.
Mittelfristig soll auch das 3D-Modell eine größere Rolle spielen. Bereits jetzt sind in den Rundgang zwei Videos eingebettet. Dieses Angebot soll verstärkt werden. „Es werden Einspieler gedreht, zur Restaurierung oder auch zur Geschichte“, so Odenthal. Damit könnten dann mehr Räume mit solchen Videoinhalten gefüllt werden.
Das 3D-Modell soll auch während des Rundgangs vor Ort genutzt werden können. Über die geplante mehrsprachige virtuelle Tour können Besucher in Videos, Bildern und Tönen mehr über die Geschichte, den Bau oder die Nutzung der Räume erfahren, während sie das 1884 erbaute Anwesen besichtigen. 2019 soll das Angebot voraussichtlich an den Start gehen. Bis dahin können schon mal die bislang „geheimen“ Räume virtuell erkundet werden.
Aus: (
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EN:
Koenigswinter. A 3D model of Schloss Drachenburg in Königswinter also shows spaces that are usually not accessible. And the management is planning more novelties.
By Alexander Hertel, 01.03.2018
Normally at this point the passage is prohibited. During a tour of Drachenburg Castle, a barrier on the second floor separates the visitors from the institution in the hall of honor. The same applies to the private level with the two apartments: Just watch, do not enter. But now curious people can look into the farthest corners - at least on the computer and on the phone. A 3D model of the castle allows a virtual tour.
"This allows you to discover spaces that you can only look at," says Joachim Odenthal, Managing Director of Schloss Drachenburg gGmbH. In addition to the aforementioned rooms, this includes the suite, and from otherwise locked balconies opens the view into the garden and the Rhine Valley. Visible for the first time - virtually - also the attic with the vault. "It's sensational that you get an insight where you can not get anywhere else", enthuses Odenthal.
Dancker has made Media Services, a Bonn company for 3D models, possible. A restorer at the castle made contact with the company that was looking for a reference model, reports the managing director. Odenthal found it exciting, the cooperation came about.
World's largest object as a 3D model
On a total of nine mornings, before the opening hours, the rooms and the garden were taken with 360-degree cameras, explains owner Robert Dancker. In addition to the size of the castle, the many levels of the property and the flowing transition in the virtual presentation were a challenge. More than 1000 scans were ultimately needed for the model. This makes it the world's largest object that has been designed as a 3D model using this method, says Dancker.
With the mouse on computer or laptop and with swipes on tablet or smartphone visitors can now move through the castle. A doll's house view gives a general overview, via a menu individual levels can be directly selected. Visitors can also move through the rooms with virtual reality glasses.
"Great, what is technically possible these days," says Joachim Odenthal. He does not believe that the virtual tour prevents potential guests from coming to Königswinter. "I have no concern that fewer visitors come." After the gGmbH had put their tour with pictures and information on the homepage, people did not stay away. "That makes people more curious," he believes.
Wi-Fi comes to the castle
The 3D model, which can be accessed on the homepage of Schloss Drachenburg, is just one of several innovations planned by those responsible for the near future. Currently, the castle will be equipped with Wi-Fi, after Easter, an app will come out, the CEO looks into the future. In six languages, a "cinema for the ear" should then be offered, he reveals.
In the medium term, the 3D model should also play a bigger role. Already, two videos are embedded in the tour. This offer should be strengthened. "Shooters are shot for restoration or even for history," says Odenthal. This could then be filled more rooms with such video content.
The 3D model should also be able to be used during the tour on site. Through the planned multi-lingual virtual tour, visitors can learn more about the history, construction, or use of the rooms in videos, images, and sounds while visiting the property, built in 1884. In 2019, the offer is expected to go to the start. Until then, the previously "secret" rooms can be virtually explored.