Dora Buchband und Leo Gingold — Frankfurt am Main, Germany
Posted by: Groundspeak Premium Member prussel
N 50° 06.856 E 008° 41.478
32U E 477928 N 5551381
Stolpersteine für Dora Buchband, geb. Gingold, und Leo Gingold vor dem Grundstück Breite Gasse 23 in Frankfurt am Main
Waymark Code: WM1075T
Location: Hessen, Germany
Date Posted: 03/12/2019
Published By:Groundspeak Premium Member ištván
Views: 2

HIER WOHNTE
DORA BUCHBAND
GEB. GINGOLD
JG. 1913
FLUCHT 1933 FRANKREICH
DEPORTIERT 1943
ERMORDET IN
AUSCHWITZ

HIER WOHNTE
LEO GINGOLD
JG. 1915
FLUCHT 1933 FRANKREICH
DEPORTIERT 1943
ERMORDET IN
AUSCHWITZ

Leo Gingold, geboren am 4.1.1915, und seine Schwester Dora Buchband, geb. Gingold, geboren am 11.7.1913, wurden in Frankfurt am Main geboren. 1915 muss die Familie Gingold ihre erste Flucht antreten. Sie haben, ursprünglich aus Polen stammend, russische Pässe. Daher gelten sie als Angehörige eines Feindesstaates und sollen in ein Lager nahe Frankfurt interniert werden. 1929 erfolgt die Rückkehr nach Frankfurt, wo der Vater dann Anfang der 30er Jahre ein Schneidegeschäft eröffnet. 1933 werden Fensterscheiben, ebenso wie bei vielen anderen Juden, mit Parolen wie "Judenteufel" und Morddrohungen beschmiert.
1933 flüchteten die Eltern mit ihnen und vier weiteren Geschwistern über Saarbrücken illegal über die Grenze nach Paris. Dort erhalten sie ein vorübergehendes Aufenthaltsrecht ohne Arbeitserlaubnis. Leos Pariser Aufenthaltserlaubnis enthält ebenso wie die seiner Brüder David und Peter den Vermerk "Flüchtling aus Deutschland". Da sie dies als Deutsche ausweist, werden sie nach Kriegsbeginn 1939 zeitweise im Stadion Colombes interniert. Die restlichen Familienmitglieder, die beiden Schwestern Dora und Fanny, der jüngste Bruder Siegmund und die Eltern sind mit polnischer Nationalität registriert und werden daher nicht interniert. Die Geschwister Gingold arbeiteten aktiv in der französischen Widerstandsbewegung, der Résistance, mit.
Leo Gingold wird bei einer Hausdurchsuchung von der französischen Polizei am 4.11.1942 in Paris festgenommen, in das Sammellager Drancy gebracht und wahrscheinlich 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
1936 heiratete Dora Henri Buchband und bekam ihr erstes Kind Gilbert. 1940 folgte die Geburt von Tochter Hélène. Dora Buchband wird am 13. November 1942 durch die französische Vichy-Polizei auf offener Straße verhaftet, weil sie den gelben Judenstern nicht trägt. Am 12. Februar 1943 wird sie mit dem Transport Nr. 47 nach Deutschland verschleppt und in Auschwitz ermordet.
Die Eltern sowie drei Geschwister lebten nach dem Zweiten Weltkrieg in Frankreich, der Bruder Peter kehrte nach Frankfurt zurück. Die beiden Kinder von Dora, Gilbert und Hélène wurden zusammen mit einer Cousine bei Pflegeeltern untergebracht und überlebten so Krieg und Verfolgung.
Bei der Verlegung der Stolpersteine am 6.11.2007 waren u.a. anwesend Siegmund Gingold (Jg. 1922), Bruder, mit Frau Hélène Gingold aus Paris, Alice Czyborra, geb. Gingold, Tochter von Peter und Ettie Gingold, aus Essen und Sivia Gingold aus Melsungen.
Quelle: Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main e.V.

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